Die Lieferung von billiger B Milch soll freiwillig sein, forderte das eidg. Parlament. Sämtliche Parteien unterstützten diese Motion! Mit dem Entscheid der Delegierten der BOMilch (BOM), diese Freiwilligkeit nicht umzusetzen, hat die Milchbranche ein weiteres, trauriges Kapitel in der Milchkrise geschrieben. Dieser Entscheid bedeutet eine Absage an unsere rechtstaatlichen Institutionen, in dem die Milchbranche für sich das Recht herausnimmt, Parlamentsbeschlüsse zu ignorieren.
Die Drohung, dass die korrekte Umsetzung das Ende der Segmentierung und ein Absturz des Preises in Richtung EU-Niveau zur Folge habe, hat bei den Delegierten gewirkt. Dabei verlangt die Motion klar und deutlich, dass die Segmentierung bestehen bleiben muss. Der Grenzschutz, welcher den höheren A-Preis ermöglicht, bleibt folglich weiterhin bestehen, womit es keinen Grund für einen tieferen A-Preis gibt.
Dieser Entscheid ist ein schlechtes Signal an die Milchbäuerinnen und Milchbauern. Die Milchproduktion in der Schweiz ist arg unter Druck. Dieser Druck nimmt mit all den beschlossenen und noch geplanten zusätzlichen Auflagen und Einschränkungen noch zu. Auf vielen Betriebe wird dadurch die produzierte Milchmenge zurückgehen. Dies bringt Betriebe, welche in jüngster Zeit Investiert haben in Bedrängnis. Wenn diese erzwungene Senkung der Milchmenge nur die B-Milch treffen würde, wären die finanziellen Auswirkungen etwas weniger hart. Durch den freiwilligen Verzicht auf B Milch würden schlussendlich alle Milchbetriebe profitieren. Die einen durch einen höheren Milchpreis auf einer kleineren Milchmenge, die Anderen, welche im gleichen Rahmen weiterproduzieren, würden vom höheren Preis durch die weiter gesunkene Milchmenge profitieren. Wenn nämlich durch den vorgesehenen Verzicht die Milchmenge etwas zurückgeht, würden diejenigen B Milchprodukte wegfallen, welche den schlechtesten Preis generieren. Für diese würden die PO s keine Milch mehr liefern. Dies würde in der Milchbranche zudem den richtigen Anreiz setzen, dass die Milchverarbeiter das Wachstum nicht einfach in grösseren Verkaufsmengen, sondern vor allem mit wertschöpfungsstarken Produkten anstreben.
Für BIG-M ist dieser Entscheid der BOM DV ein Skandal. Jetzt ist das Bundesamt für Landwirtschaft BLW gefordert. Das BLW hat ja den Auftrag, dass die in der Politik gefällten Beschlüsse korrekt umgesetzt werden . BIG-M erwartet, dass BLW Chef Christian Hofer seinen Auftrag ernst nimmt und die Verantwortlichen der BOM nach Liebefeld zitiert. Schliesslich steht die Glaubwürdigkeit seines Bundesamtes und unserer staatlichen Organe auf dem Spiel.
Mit kämpferischen Grüssen
BIG-M