Das Debakel rund um die Butterimporte eskaliert in einen offenen Streit. Die BO Milch hat ja beschlossen 1000 Tonnen Butter zu importieren mit der Zusicherung, dass der inländische Fettpreis angehoben wird und dadurch der Milchpreis steigt. Leider sind Zusicherungen abgeben oder Zusicherungen einhalten im Milchmarkt nicht das Gleiche. Die Proteste der Bauernverbände sind absolut berechtigt. Das wiederum provoziert die SMP, welche mit drei Vertretern im Vorstand der BOM Einsitz haben. Sie versuchen darum mit einer nachgelieferten Erklärung, die Schuld von sich zu weisen. Bemerkenswert ist dabei die Aussage, dass sich die SMP in der BOM (Zitat) „als einzige und bis zum Schluss gegen die Importforderungen gewehrt haben“.
BIG-M schaut darum genau hin, wer denn die anderen 7 Produzentenvertreter im BOM Vorstand sind:
Rudolf Bigler , Aaremilch
Sepp Dörig, PO Ostschweiz
Christian Banga, MIBA
Jürg Dummermuth, Mittellandmilch
Pirmin Furrer, ZMP
Mireille Hirt, BPLC
Rene Schwager, Mooh
Für BIG-M wirft dies die Frage auf ob die Vertretung der Milchbäuerinnen und Milchbauern nicht grundsätzlich überdacht werden muss. Eine Produzentenvertretung soll sich hart für die Bauern einsetzen können, so dass am Schluss auch die Gegenseite in einem fairen Kompromiss Haare lassen muss. Das ist heute nicht möglich. Wie soll ein Milchhändler hart bleiben können, wenn gegenüber diejenige Person sitzt, der er am anderen Tag wieder Milch zu guten Konditionen verkaufen muss? Und das in einem Marktumfeld, wo unkontrollierbare Milchmengen die Preise bestimmen. Da besteht doch immer die Gefahr einer Retourkutsche. Das bedeutet, dass der Milchhändler seinen Lieferanten einen schlechteren Preis bezahlen muss. Diese Leute sind doch unter einem Druck, der ihnen eine harte Produzentenvertretung verunmöglicht.
Gegenseitige Schuldzuwendungen helfen uns nach diesem Desaster nicht weiter. Jetzt muss ernsthaft darüber diskutiert werden, welche Produzentenvertreter in der BOM auf der Seite Produktion Einsitz haben sollen. Diese Frage darf nicht mehr länger vor sich her geschoben werden. BIG-M stellt sich auf den Standpunkt, dass ein Produzentenvertreter nicht zugleich ein Mandat bei einem Milchhändler oder Verarbeiter haben darf.
Mit kämpferischen Grüssen
BIG-M