Handeln alle Genossenschaften noch im Interesse ihrer Mitglieder?


Landauf landab gibt es tausende von Genossenschaften . Sie unterhalten Flurwegnetze, Alpweiden, Wasserversorgung, sie kaufen und benutzen gemeinsam Maschinen, bauen gemeinsam, oder kaufen gemeinsam ein. Sie praktizieren den ursprünglichen Genossenschaftsgedanken. Jede Stimme wird respektiert.

Es gibt aber auch Genossenschaften, welche derart gross sind, dass die Frage gestellt werden muss, ob diese die Interessen der einzelnen Mitglieder noch wahrnehmen können. So z.B. die beiden Molkereiriesen Arla und DMK. Diese zwei wollen jetzt fusionieren. Der neue Molkereigigant wird einen Umsatz von 19 Milliarden ausweisen. Hat hier der einzelne Milchproduzent noch etwas zu sagen und agieren solche Riesen noch im Interesse der „Besitzer“?

Grosse Konzerne handeln weltmarktorientiert. Das heisst, sie brauchen in erster Linie billigen Rohstoff. Sie verfolgen daher ein anderes Interesse als die Bäuerinnen und Bauern. In den Entscheidungsprozessen haben einzelne Mitglieder weder das juristische und ökonomische Wissen noch die Ressourcen, wirklich mitzugestalten. Diese Megafusion wird von den Kartellbehörden mit Bestimmtheit durchgewunken, denn niemand will einen europäischen Konzern im Weltmarkt benachteiligen.

Was bedeuten diese Entwicklungen für die europäischen, aber auch für uns Schweizer Milchbauern? Bleiben die jetzigen Milchmarktmechanismen bestehen, wird das Höfesterben unweigerlich fortgesetzt oder noch beschleunigt. Wenn an dieser negativen Entwicklung etwas geändert werden soll, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um über eine Neugestaltung des Milchmarktsystems nachzudenken. Dieses soll die Milchviehhaltung nachhaltig und wirtschaftlich interessant ermöglichen. Dazu müssen auch Überlegungen angestellt werden, wie die Belieferung der milchverarbeitenden Industrie samt Erfassung, Untersuchung und Abrechnung in Verantwortung der MilchviehhalterInnen organisiert werden könnte. Ein weiter wie bisher ist unverantwortlich!

Mit kämpferischen Grüssen BIG-M

Und weiterhin: Briefmarken können immer noch bestellt werden bei: sile.blick@bluewin.ch

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