Das Bauernjahr 2019 geht zu Ende. Zeitungsredakteure und Verbandsfunktionäre resümierten in den vergangenen Tagen in wohlformulierten Kommentaren die Situation: Es war ein schwieriges Jahr, im nächsten Jahr droht Ungemach in Form von Volksbegehren. Für die Schweizer Milchbäuerinnen und Milchbauern ist das vergangene Jahr ein Jahr zum abhaken: Für sie ist der Rückblick ernüchternd: Weiterhin schliessen täglich drei Milchviehbetriebe ihre Stalltüren für immer. Seit Jahren sinkt der Kuhbestand kontinuierlich und seit jüngster Zeit geht auch die produzierte Milchmenge zurück. Das Minus von 20 Milchkühen pro Tag können die verbleibenden Betriebe nicht mehr mit einer Leistungssteigerung wettmachen. Als Folge davon hat im Herbst der Milchpreis ein bisschen angezogen. Branchenvertreter behaupten, dass dieses Plus der Umsetzung des grünen Teppichs zu verdanken sei. Marktanalysten sehen diesen leichten Anstieg aber eher als Folge des zunehmenden Milchrückgangs.
„Ein weiteres verlorenes Milchjahr“ weiterlesenZuwenig Milch – doch der Milchpreis sinkt!
Wieder einmal müssen die Milchbäuerinnen und Milchbauern eine bittere Pille schlucken. Die Migros verkauft Importbutter wegen «Rohstoffmangel», wie sie auf der Packung deklariert.Wer nun glaubt, dass dieser Milchmangel zu einem besseren Milchpreis führt irrt sich: Für die meisten Milchbäuerinnen und Milchbauern steigt im Dezember der Milchpreis nicht – sondern er sinkt sogar noch!!! Und alle reden immer vom Markt! Spätestens jetzt ist bewiesen, dass man permanent versucht uns für dumm zu verkaufen.
„Zuwenig Milch – doch der Milchpreis sinkt!“ weiterlesenFaires Kochen
Für einmal macht BIG-M Werbung : Soeben ist ein Buch erschienen, welches das Kochen mit Milchprodukten zum Inhalt hat. Es beinhaltet alte, traditionelle Rezepte aus sieben europäischen Ländern. Und zwar aus denjenigen Ländern, wo fair bezahlte und diesbezüglich mit dem EMB Logo für faire Milch gekennzeichnete Produkte im Verkauf sind. Zu diesen Ländern gehört neben Österreich, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und Italien auch die Schweiz. Autorin ist die Luxemburger Bäuerin Berthe Elsen-Melkert. Bereits ihr erstes Buch, in welchem sie nur Luxemburgische Rezepte beschrieben hat, war ein Verkaufserfolg.
„Faires Kochen“ weiterlesenPolitisches Engagement fordert
In den kommenden Monaten werden die Weichen für die Landwirtschaft in der Schweiz neu gestellt: Die Sieger der Parlamentswahlen, die Grünen und die Grünliberalen, haben angekündigt, dass sie in Sachen Umwelt und Klimapolitik konkrete Ergebnisse anstreben. Dies wird sich auch in der Ausgestaltung der Agrarpolitik 22+ niederschlagen. Zudem stehen in absehbarer Zeit Volksabstimmungen über ein generelles Pestizidverbot und ein Verbot der Massentierhaltung an.
„Politisches Engagement fordert“ weiterlesenPropaganda für aktuelle Agrarpolitik?
Die Forschungsanstalt Agroscope hat diese Woche die neusten Auswertungen der landwirtschaftlichen Buchhaltungen kommuniziert. Auch dieses Jahr tönte dieser Bericht verdächtig nach einem Werbespot für die Agrarpolitik des BLW! Die Einkommen sind gegenüber dem letzten Jahr gestiegen, heisst es. Doch genau das stimmt nur zum Teil. Bei den Milchproduzenten ist das nämlich in weiten Bereichen nicht der Fall, das Aushängeschild der Schweizer Landwirt gehört je länger je mehr zu der am schlechtesten verdienendsten Sparte.
„Propaganda für aktuelle Agrarpolitik?“ weiterlesenEndlich Ordnung im Milchmarkt!?
Morgenröte für die Milchbäuerinnen und Milchbauern: Die Lager an Magermilchpulver, welches in den Jahren 2015 bis 2017 während der Milchkrise in der EU eingelagert worden ist, sind leer. Während mehr als zwei Jahren hat das Räumen dieser enormen Lager auf der ganzen Welt einen Milchpreisanstieg verhindert. Als Folge des schlechten Milchpreises und des Hitzesommers sind in der Schweiz seit Oktober 2018 die Milcheinlieferungen deutlich unter dem Vorjahr. Für Stefan Kohler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch BOM sind nun die Voraussetzungen gegeben, dass in der Schweiz der Milchpreis steigen kann. Jetzt wäre der richtige Moment, denn Mitte bis Ende Juni gehen zehntausende von Kühen auf die Alpen, wo ihre Milch zu Alpkäse verarbeitet wird. Die produzierte Milchmenge ist daher in den Sommermonaten eher knapp.
Beim Käse wird gerne reguliert, nur bei der Milch nicht…
Der Käsemarkt lässt sich grob in 3 Segmente teilen:
1. Das Qualitätssegment. Hier sind jene Käsesorten, bei welchen eine klare Mengeregulierung angewandt wird: Nur soviel produzieren wie man verkaufen kann. Sofern diese Sorten nicht durch billige Schweizer Imitate (Wie beim Emmentaler mit dem Switzerland Swiss) kanibalisiert werden, bleibt die Wertschöpfung hier für alle Beteiligten gut.
Weltpremiere im Kampf um einen fairen Milchmarkt.
Zum ersten Mal in der Geschichte findet am Mittwoch, 10. April in Brüssel eine gemeinsame Kundgebung von europäischen und afrikanischen Milchbauern statt. Auslöser ist die uneinsichtige Agrarpolitik , welche immer noch an die Zukunft der liberalisierte Milchmärkte glaubt. Sie ignoriert seit Jahren, dass diese Politik nur den Molkereien und dem Handel nützt, die bäuerliche Milchproduktion bei uns und in den ärmsten Ländern dabei aber zugrunde gehen. Eine zügellose Milchproduktion in Europa ist nur möglich, weil die entstehenden Überschüsse in andere Länder abgeschoben werden können. Mit verheerenden Folgen für die dortigen Milchbauern. Die Schweizer Milchwirtschaft macht es ebenso: Butter für 3 Franken pro Kilo oder Halbhartkäse für weniger als 2.50 pro Kilo zu exportieren ist eine Schande. Es ist darum klar, dass an der Kundgebung in Brüssel auch eine kleine Delegation von Schweizer Bauern mitmarschieren wird.
„Weltpremiere im Kampf um einen fairen Milchmarkt.“ weiterlesenPetition für fairen Milchmarkt gestartet
Der Milchpreis in der Schweiz ist auf einem absoluten Tiefststand angelangt: Nicht einmal mehr 50 Rappen erhalten die Produzenten von Industriemilch. Ein Preis wie vor 60 (!) Jahren. Wie ein Hohn tönt es, dass die Branchenorganisation den Richtpreis bei 68 Rappen auch weiterhin belassen hat. Zwischen diesen zwei Preisen liegen Welten! Die Differenz von 4,5 Rappen ist erklärbar – sie geht auf die Schoggigesetz-Nachfolgeregelung zurück. Der ganze Rest ist intransparent bis zum geht nicht mehr! Das muss endlich beendet werden.
„Petition für fairen Milchmarkt gestartet“ weiterlesenEine Agrarpolitik für die Lebensmittelindustrie
Die abgetretene Bundesrätin Leuthard, welche von 2006 bis 2010 auch Schweizer Agrarministerin war, wurde gemäss Sonntagszeitung von den Grossverteilern Migros und Coop, welche 75% des CH Detailhandels beherrschen, als künftige Verwaltungsrätin umworben. Das Rennen hat Coop gemacht. Dieser „Jobwechsel“ erinnert BIG-M an den Jobwechsel von Alt Bundesrat Josef Deiss. Dieser war von 2003 bis 2006 Agrarminister. Nach seinem Rücktritt aus der Landesregierung nahm er Einsitz in den VR des grössten Milchverarbeiters EMMI. Unter diesen beiden Magistraten stand das Bundesamt für Landwirtschaft unter der Leitung von Direktor Manfred Bötsch. Dieser wechselte nach seinem Rücktritt zur Migros und wurde dort Leiter Direktion Nachhaltigkeit.
„Eine Agrarpolitik für die Lebensmittelindustrie“ weiterlesen