Ausgeliefert!

Heute ist ein historisches Jubiläum: Vor genau 10 Jahren, am 1.4.2015 war die Zeit der Milchquote in der EU vorbei. Von da an durfte jeder Bauer soviel Milch produzieren, wie er wollte. An diesem Tag demonstrierte das European Milkboard in Brüssel mit einer symbolischen Aktion: Die Fahnen der EU Länder wurden heruntergeholt und an den Masten wurden die Logos von Nestlé, Campina, Arla, Laktalis usw. aufgezogen. An diesem Tag haben die Länder ihre Möglichkeiten aufgegeben, aktiv den Milchmarkt mit zu gestalten. Seither bestimmen die Milchkonzerne, wie der Hase läuft.

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Die EU bewegt sich

In der EU gilt wie bei uns: Die Milcherzeuger können auf die Dauer nicht unter den Produktionskosten verkaufen. So werden sie mit Direktzahlungen am Leben erhalten. Das Geld um diese Differenz auszugleichen wird auch in Brüssel immer knapper. Es ist allen klar: Die Milchauszahlungspreise müssen steigen. Um bessere Preise am Markt zu erreichen, brauchen die Produzenten aber eine bessere Marktstellung. Dies wäre eher möglich, wenn die Liefermengen als Vertragsmengen fixiert werden. Mit dem Artikel 148 der GAP wird deshalb gefordert, dass in den Milchkaufverträgen fixe Mengen vereinbart werden.

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Die Bauern werden für Fehleinschätzungen der nachgelagerten Stufe zur Kasse gebeten

Es hat zuviel Butter in den Schweizer Lagern. Die Branchenorganisation Milch BOM hat nun beschlossen, dass 2000 Tonnen Butter auf dem Weltmarkt entsorgt werden.

BIG-M stösst das sauer auf: Im Jahr 2023 wurden auf Antrag der BOM ausserordentliche Importe von 3’500 Tonnen Butter getätigt. Das war eindeutig zuviel. Dies hatte dann zur Folge, dass wir Ende 2023 einen Butterlagerbestand von 2500 Tonnen hatten.

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Inszenierte Milchpreissenkung?

Ein altes Problem ist wieder aktuell: Der Butterberg. Aktuell liegen rund 8’000 Tonnen Butter im Lager

Schuld an diesem Desaster sind nicht etwa die Produzenten, denn die Milchproduktion war 2023 tiefer als in den Vorjahren. Für diesen Butterberg  sind zwei Gründe verantwortlich: 1. Es wurde statt Käse vermehrt Butter hergestellt und 2. Es wurde schlicht zuviel Butter importiert!

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Milchpreiserhöhung – ein brillanter Schachzug der Verarbeiter und Detailhändler

Der Vorstand der BO Milch hat entschieden: Der A-Richtpreis wird für das 2. Quartal auf 79 Rappen belassen. Per 1. Juli wird der A-Richtpreis auf 82 Rappen erhöht. Zugleich werden die Fonds-Abzüge um 0.5 Rappen erhöht. Und der A-Richtpreis wird bis Ende 2024 eingefroren. In den Medienberichten wird nur von einem Preisaufschlag von 3 Rappen berichtet. Doch was resultiert genau aus diesem BOM Beschluss?

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Wieso der Richtpreis wohl nicht erhöht wird

Am 1. März 2024 entscheidet die BOM, ob für das zweite Quartal 2024 der Richtpreis wieder steigt. Der aktuelle Index zeigt eine notwendige Preiserhöhung an, aber der zweifelhafte Deal vom Frühjahr 2022 wird dies wohl verhindern. Wir erinnern uns:

Im Frühling 2022 stieg der Milchpreis in der EU rasant an. Mit ihm stieg auch der Molkereimilchpreisindex vom BLW, welcher die Grundlage für die Berechnung des A-Richtpreises bildet. Damals rühmten sich die Vertreter der Milchproduzenten, über den ausgehandelten Deal.

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Milchwirtschaft wohin?

Aus dem Rechenbuch 6. Klasse: Bauer Hermann verkaufte im Januar 10 000 Liter Milch. Auf der Milchabrechnung wird ihm mitgeteilt, dass er für 7000 Liter den  A Preis von 68 Rp/Liter bekommt. Wie hoch ist der Preis für die billige B Milch, wenn er für seine 10 000 Liter total 5900 Franken bekommt? 

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