Die ELSA, die konzerneigene Molkerei der Migros, senkt bei ihren Lieferanten den Preis. Natürlich kommuniziert sie dies nicht so, sondern sie schreibt von einem „ Marktabzug“ von 1 bis 2 Rappen. Die Faktenlage: Die ELSA produziert fast ausschliesslich Milchprodukte im geschützten Marktsegment. Für dieses Segment gilt der von der BOM festgelegte Richtpreis für A Milch von 81 Rappen/Liter. BIG-M geht davon aus, dass wegen diesem Marktabzug kein Milchprodukt billiger wird. Wozu denn diese Preissenkung bei den Lieferanten?
„Mehr Nachhaltigkeit durch Preisdumping?“ weiterlesenDie Migros diktiert der Aaremilch den Milchpreis
Mit der faktischen Übernahme der Aaremilch durch die Migros (offiziell nur zu 50%), hat die Berner Produzentenorganisation gleichzeitig auch jegliche Selbständigkeit aufgegeben. Den Beweis dazu liefert sie gerade: Per 1. Juli senkt sie ihren Produzenten den Milchpreis um einen Rappen! Und das, obwohl sie im Infoschreiben erwähnt, dass der Richtpreis unverändert ist, im Moment die Milchmengen von Woche zu Woche rückläufig sind, das Wetter im Frühjahr schlecht war und darum die Futterqualität mässig ist. Die Aaremilch bringt den Mut nicht auf, diese Preissenkung ehrlich zu kommunizieren und spricht daher lapidar von „Marktabzug“. Kommt dazu, dass im Juli der grösste Anteil der gemolkenen Menge im geschützten Segment ist, und somit eigentlich gar kein Anlass besteht, den Preis zu senken.
„Die Migros diktiert der Aaremilch den Milchpreis“ weiterlesenDer Nationalrat hat von den Manövern der BOM die Schnauze voll
Butterimport soll künftig nur noch dann bewilligt werden, wenn der ausbezahlte Milchpreis in der Schweiz kostendeckend ist! Das hat der Nationalrat mit deutlichem Mehr beschlossen als er einer Motion von Meret Schneider (Grüne) zustimmte. Die klägliche Gegenargumentation von Agrarminister BR Parmelin zeigte, dass er noch nicht begriffen hat, dass es seit Jahren eine Krise in der Milchwirtschaft gibt. Für BIG-M zeigt das Resultat vor allem, dass der Nationalrat erkannt hat, dass es auf dem eingeschlagenen Weg nicht mehr so weitergehen kann.
„Der Nationalrat hat von den Manövern der BOM die Schnauze voll“ weiterlesen15 Jahre Milchstreik – und noch immer keine Marktmacht!
Vor 15 Jahren, genauer: am 27. Mai 2008, startete in der Schweiz der grosse Milchstreik. Es war der letzte grosse Aufstand der Milchbäuerinnen und Milchbauern gegen ihre Markt-Ohnmacht. Auslöser waren damals die ungenügenden Milchpreise. Im Frühjahr 2008 stiegen die Milchpreise im Ausland Monat für Monat unaufhörlich an. Dank der Marktmacht der Milchabnehmer fand dieser Anstieg bei uns aber nicht statt. Das brachte das Fass zum überlaufen.
„15 Jahre Milchstreik – und noch immer keine Marktmacht!“ weiterlesenDer Kniefall des Preisüberwachers vor den Grossverteilern
Der Preisüberwacher untersuchte die Margen von Label – und Bio-Produkten bei den beiden orangen Riesen. Er stellte (für uns wenig überraschend) fest, dass diese überhöht sind. Die Migros verhinderte eine Veröffentlichung des Berichtes mit rechtlichen Schritten. Darüber berichteten die Medien aber erst später.
„Der Kniefall des Preisüberwachers vor den Grossverteilern“ weiterlesenWohin will die Milchwirtschaft?
Jedes Jahr erscheinen im Februar die Zahlen zur Milchproduktion des vergangenen Jahres. Auch dieses Jahr steht darin nichts neues: Weniger Milchkühe und weniger, dafür grössere Milchproduktionsbetriebe. Erschreckend ist jedoch, dass dieser Trend um einiges schneller vorangeht, als von BIG-M befürchtet.
„Wohin will die Milchwirtschaft?“ weiterlesenDie Medien erfahren nur die halbe Wahrheit
In vielen Medien ist von Preisaufschlägen im Detailhandel bei Milchprodukten zu lesen. Als Grund wird meist der Aufschlag beim Milchpreis von 3 Rappen genannt. Im Tagesanzeiger vom 9. Januar 2023 wird der Preisaufschlag beim Butter z.B. wie folgt begründet: „Der Grund: Die Milchverarbeiterin Emmi muss den Bauern pro Kilogramm Milch drei Rappen mehr bezahlen“. Laut Medien werden Milchprodukte also teurer weil die Bauern mehr für die Milch bekommen. Das tönt ganz plausibel. Oder?
„Die Medien erfahren nur die halbe Wahrheit“ weiterlesenVertrauen der Milchbauern in ihre Verbände schwindet immer mehr
Die Branchenorganisation Milch BOM hat beschlossen das der A Richtpreis auf den 1. Januar um 3 Rappen auf 81 Rappen steigen soll. Das klingt zwar gut, aber damit beschliesst sie 2 Rappen weniger als der Indexpreis anzeigt! Sowohl für den Richtpreis ab Oktober, als auch für den Richtpreis ab Januar lag der Index nämlich bei 83 Rappen!
Das heisst im Klartext, dass die Produzentenvertreter einer reduzierten Erhöhung zugestimmt haben und sich damit erneut nicht für einen ANGEMESSENEN Milchpreis eingesetzt haben. Wenn es im BOM Vorstand keine Einigung gäbe, würde nämlich automatisch der Indexpreis gelten.
„Vertrauen der Milchbauern in ihre Verbände schwindet immer mehr“ weiterlesenJungen Milchbauern fehlt die Perspektive
Warum wollen viele Jungbauern nicht in die Milchproduktion investieren? BIG-M hat ja immer darauf hingewiesen, dass die BOM vor diesem Problem die Augen verschliesst. Dieses Problem wird solange andauern, bis die Ursache in diesem Gremium erkannt ist. Wer das Interview mit BOM Präsi Hegglin im „Schweizerbauer“ vom 8.10. gelesen hat muss feststellen, dass dies immer noch nicht der Fall ist. Auf die entsprechende Frage sagt Heggli: „In den letzten Jahren sind die Preise stetig gestiegen, so konnten wir von der Milchbranche der jungen Bauerngeneration auch ein Zeichen setzen.“
„Jungen Milchbauern fehlt die Perspektive“ weiterlesenDer Nationalrat erkennt die Wichtigkeit eines kostendeckenden Milchpreises
Wir erinnern uns: 2009 wurde in der Schweiz die Milchquote abgeschafft. Bei einzelnen Milchbauern kam Euphorie auf. Sie bauten grosse Ställe und vergrösserten ihre Kuhherden. Auch die Milchverarbeiter reagierten. Das bekannteste Beispiel ist Hochdorf, welche ihre Pulverkapazitäten enorm ausbaute. Sie gingen davon aus, dass jetzt die grossen Milchmengen fliessen. Sie sahen sich gar in der Pflicht, die überschüssige und entsprechend billige Milch abzunehmen und über billige 08-15 Produkte zu verramschen. Etwas später merkte man, dass man mit Ramschkäse noch die Verkäsungszulage abholen kann. Also wurden grosse Käsereien für Billigkäse gebaut, welche die bestehenden Sortenkäse unter Druck brachten. Das war alles andere als eine Qualitätsstrategie!
„Der Nationalrat erkennt die Wichtigkeit eines kostendeckenden Milchpreises“ weiterlesen