Seit 5 Jahren sind die Kuhzahlen in der Schweiz rückläufig. Die eingelieferte Milchmenge ist ebenfalls rückläufig. Mit all den zusätzlich geplanten Produktionsauflagen wird die Milch zur Mangelware. Jetzt ist endlich die Zeit für die Produzentenorganisationen gekommen!
Jahrelang herrschte Überschuss, welcher von den freien POs auf ihre Kosten verwertet und entsorgt werden musste. Mit entsprechend negativen Folgen für den Produzentenpreis ihrer Mitglieder. Nun hat der Wind deutlich gedreht. Alle suchen Milch. Die POs sind die einzigen, welche die Möglichkeit besitzen, die Milch dorthin zu liefern, wo der beste Preis dafür bezahlt wird. Das lässt den Preis auf dem Milchmarkt steigen. Pech für die Grossmolkereien, welche zwar eigene Direktlieferanten haben, aber auch einen Teil der Milch auf dem Markt zukaufen müssen. Wir stellen seit Monaten fest, dass diese Milchverarbeiter recht aggressiv versuchen neue Direktlieferanten zu gewinnen.
Die migroseigene Molkerei ELSA geht gleich einen Schritt weiter und will die PO Aaremilch zu 50% übernehmen. Doch warum hat sich der Verwaltungsrat der Aaremilch gerade jetzt , wo ihre Milch überall gefragt ist, zu diesem Schritt entschlossen? BIG-M vermutet, dass die Aaremilch finanzielle Probleme hat, welche wohl auf den Bau ihrer Käserei für die Verwertung der nun nicht mehr vorhandenen Überschussmilch zurückzuführen sind. Leider schweigen die Verantwortlichen dazu.
Für BIG-M stellt sich eine weitere Frage: Wechselt die Aaremilch innerhalb der BOM nun auf die Seite der Verarbeiter? Oder erreichen wir eine neue Stufe der Einflussnahme des Handels auf die Produzentenseite?
Natürlich können Partnerschaften eine gute Sache sein, aber wie andere Beispiele zeigen, kann man seine Interessen nicht mehr richtig einbringen, wenn es hart auf hart kommt.
BIG-M wartet gespannt ob und wie die BOM reagiert.
Mit kämpferischen Grüssen
BIG-M