Die ELSA, die konzerneigene Molkerei der Migros, senkt bei ihren Lieferanten den Preis. Natürlich kommuniziert sie dies nicht so, sondern sie schreibt von einem „ Marktabzug“ von 1 bis 2 Rappen. Die Faktenlage: Die ELSA produziert fast ausschliesslich Milchprodukte im geschützten Marktsegment. Für dieses Segment gilt der von der BOM festgelegte Richtpreis für A Milch von 81 Rappen/Liter. BIG-M geht davon aus, dass wegen diesem Marktabzug kein Milchprodukt billiger wird. Wozu denn diese Preissenkung bei den Lieferanten?
Die Antwort liefert die Migros diese Woche in ihrem Magazin: Sie verkauft hochwertige IP-Suisse Wiesenmilch für 1.10 pro Liter! Wie ist das möglich?
BIG-M rechnet nach:
- Milcheinkauf 81 Rappen
- Zuschlag für Wiesenmilchbauern 4,5 Rappen
- Verpackung (geschätzt) 5 Rappen
- Pasteurisieren und Abfüllen (geschätzt)25 Rappen
- Verkaufsmarge im Laden (geschätzt)20 Rappen
- Dies ergäbe einen Verkaufspreis von Fr. 1.35 pro Liter. Dem steht nun ein Verkaufspreis von 1.10 gegenüber. Diese Aktion ist also Preisdumping wie es im Buch steht.
Es ist zu vermuten, dass der neue Marktabzug für die Finanzierung von solch unsinnigen Aktionen gebraucht wird. Für den Fall dass unsere Vermutung falsch ist, fragt Big-M: Ist die Migros bereit, ihre genaue Kalkulation dieser Aktion offenzulegen ? Welchen Nutzen sieht die Migros darin, dass sie die hochwertige Wiesenmilch zu einem Dumpingpreis anbietet? Will sie damit den Absatz von nachhaltigen Produkten ankurbeln?
Und: Hat IP- Suisse als Labelinhaber der Wiesenmilch ein Mitspracherecht bei solchen Aktionen?
BIG-M meint: Ein Verkaufspreis von hochwertigen Lebensmitteln unter den Gestehungskosten ist niemals nachhaltig. Da lauert schon der Pleitegeier. Nachhaltigkeit hat ihren Preis. Wer diesen nicht bezahlen will, sollte sich nicht mit seiner Umweltverantwortung brüsten.
Wir warten gespannt auf eine Antwort.
Mit kämpferischen Grüssen BIG-M