Was nichts kostet, ist nichts wert

Am kommenden Freitag den 17. November muss die Branchenorganisation Milch BOM Farbe bekennen: Nimmt sie ihre Aufgabe „Steigerung der Wertschöpfung auf allen Stufen“ ernst , oder ist sie eine Organisation, welche nach dem Motto funktioniert: „Verarbeitung und Handel zuerst“.

Am 17. November steht der Entscheid an, welcher Richtpreis ab dem 1. Januar 2024 für die 70% A – Milch gelten soll. Brisant dabei ist, dass genau auf diesen 1. Januar der sog. „grüne Teppich“ für alle Milchbauern obligatorisch ist. BIG-M wurde in den vergangenen Wochen von mehreren Milchbauern angerufen, welche sehr wenig Weideland zur Verfügung haben und sich mit einem Stallumbau sehr schwer tun. Es geht um Investitionen im sechsstelligen Bereich. Wie kann man solche Beträge amortisieren? Der Bundesrat hat ja gerade beschlossen, die Beiträge für Laufstallhaltung BTS zu kürzen. Über den Milchpreis amortisieren? Um wieviel steigt der Milchpreis ab dem 1. Januar? – Hier kommt die BOM ins Spiel. Wird sie für diesmal die veränderte Kostenstruktur in der Milchproduktion berücksichtigen und ein Zeichen setzen indem sie den Milchpreis für das geschützte A Segment anhebt?

BIG-M befürchtet, dass dies nicht eintreten wird. Gemäss einem Bericht im „Schweizerbauer“ vom 8. November, befürchtet MOOH Präsident Martin Hübscher, dass die Abnehmerseite trotz laufend neuen Butterimportgesuchen, auf eine deutliche Preissenkung drängt. Ein solcher Beschluss wäre für BIG-M absolut verantwortungslos und inakzeptabel. Damit würde sich diese Institution definitiv degradieren. Seit Jahren verlagert sich die Milchproduktion in die besten Ackerbauregionen, weil dort mit den niedrigsten Produktionskosten Milch produziert werden kann. Diese Entwicklung ist nicht im Sinne einer nachhaltigen Politik. Die Milchbranche ist darum gefordert, ein klares Signal für den Fortbestand der Milchwirtschaftsbetriebe auch in den Hügel- und Bergregionen zu senden. Sie kann das, indem sie den A Milchpreis auf den 1. Januar , wenn der grüne Teppich für alle gilt, um 3 Rappen anhebt. Denn eine alte Weisheit gilt immer noch: Was nichts kostet, ist nichts wert.

Mit kämpferischen Grüssen BIG-M

Eine Antwort auf „Was nichts kostet, ist nichts wert“

  1. Der Mitte-SR und BOM-Präsident wird die Zivilcourage nicht aufbringen, im maroden Milchmarkt aufzuräumen un füt für die Milchproduzenten, die längst fälligen Verbesserungen zu erreichen. Da er den Milchverarbeitern „hörig“ ist!

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