Das Desaster rund um die Butterimporte hat wieder einmal gezeigt, dass sich die Verarbeiter und Detailhändler nicht an Abmachungen, welche in der BO Milch getroffen werden, halten. Importbutter wird auch unter den Marken „Die Butter“ und „Floralp“ verkauft. Das Verhalten zeigt klar auf, wer im Milchmarkt die Macht hat, und dass diese Akteure ihre Marktmacht auch einsetzten. Es ist an der Zeit, dass wir Milchproduzenten ein Zeichen setzten und den anderen Marktakteuren damit aufzeigen, dass sie nicht die alleinigen Herrscher sind!
Gemäss der Medienmitteilung der BOM vom 20.08.2020 soll ja auf nächstes Jahr eine Änderung des Fonds Rohstoffverbilligung in Kraft treten. Dazu braucht es den Beschluss der ausserordentlichen DV vom 30.09.2020.
Mit dieser Änderung sollen die 0.9 Rappen für den Fonds Regulierung ab nächstem Jahr wieder bei den Bauern eingezogen werden. Die Hoffnung beruht darauf, dass mit einer grösseren Stützung der Eiweissexporte wieder mehr Rahm für Butter anfällt und dass der Milchpreis angehoben werden kann und somit im Minimum die 0.9 Rappen wieder zu den Bauern fliessen. Wir Milchbäuerinnen und Milchbauern haben das Vertrauen in die Absichtserklärungen der Milchabnehmer restlos verloren. Wir müssen leider befürchten, dass es bei einer netto Milchpreissenkung von 0.9 Rappen bleiben wird.
Wir fordern hiermit die SMP, zusammen mit den übrigen Vertretern der Milchproduzenten auf, diesem Beschluss nur unter der folgenden Bedingung zu zu stimmen:
Mittel aus dem Fonds Rohstoffverbilligung dürfen nur ausgezahlt werden, wenn die entsprechenden Unternehmen nachweisen können, dass für den Rohstoff Milch der offiziell geltende Richtpreis der BOM bezahlt wurde. Konkret soll der Art. 2.11 des Fonds-Reglements ergänzt werden: …Unternehmen können ebenso nur daran teilhaben, wenn sich alle Gesellschaften innerhalb des Konzerns an die Branchenbeschlüsse halten. Zudem müssen die Unternehmen nachweisen, dass sämtliche Gesellschaften innerhalb des Konzerns sämtliche Inhaltsstoffe aus Schweizer Milch zum Richtpreis der BOM eingekauft haben….
Wenn die Verarbeiter die 0.9 Rappen wieder einziehen wollen, müssen sie sich verpflichten, dass die Lücke zwischen Richtpreis und ausgezahltem Milchpreis geschlossen wird. Ansonsten muss diese Anpassung aus Sicht der Milchproduzenten abgelehnt werden!
BIG-M fordert die Milchbauern auf, ihre Delegierten zu kontaktieren und ihnen nahe zu legen, nicht wieder als Ja-Sager einen Beschluss abzunicken, von dem nur die Milchabnehmer profitieren.
Mit kämpferischen Grüssen
BIG-M