Zum hundertsten Mal: Ohne Kostendeckung gibt es auf die Dauer keine nachhaltige Milchproduktion!

Die aktuell stark ansteigenden Kosten von Energie, Dünger, Futtermitteln usw setzen den Milchviehbetrieben massiv zu. Eine rasche und markante Milchpreiserhöhung ist unbedingt nötig, wenn weitere Betriebsaufgaben verhindert werden sollen.

Leider steigen bis jetzt im In – und Ausland nur die Preise für Milchprodukte. Bei den Milchbauern kommt hingegen davon wenig bis nichts an. Im Gegenteil: Bereits ab Februar ist bei uns mit den üblichen Preisreduktionen zu rechnen, da die Verarbeiter diese seit Jahren eingeplant haben. Es wird lieber Butter importiert, als die höhere Milchmenge im Frühling zu Butter für das Inland zu verarbeiten. Welche Kosten bei der Produktion von Milch anfallen scheint in der Milchbranche niemand zu interessieren. Die fehlende Kostenwahrheit beim Milchpreis ist nun aber in der jüngsten Medienmitteilung des Milchverbandes Mitte Ost (VMMO) zum Thema geworden. Nach jahrelangem Wegschauen hat der Vorstand dieses Milchverbandes endlich erkannt, dass dies einen direkten Zusammenhang hat mit der grossen Zahl an Betriebsaufgaben. Und er fordert: <<Es ist höchste Zeit, dass die Milchkäufer endlich Preise bezahlen, welche die Kostenwahrheit und den Markt auch wirklich abbilden.>>

BIG-M begrüsst dieses Erwachen. <<Wenn ein so grosser Regionalverband Kostenwahrheit im Milchpreis fordert, dann ist das auch ein klares Signal Richtung SMP>>, stellt BIG-M Sekretär Werner Locher fest, <<nun muss sich nach Jahren endlich auch unser Dachverband von seinen Illusionen verabschieden, dass der Markt für die Nachhaltigkeit der Milchproduktion sorgen wird.>> Denn ein Marktpreis in einem Markt mit vielen Produzenten und wenigen Käufern (Oligopson) wird nach den Gesetzen der Marktwirtschaft nie die Produktionskosten decken! Damit ein kostendeckender Preis realisiert werden kann, braucht es von der Politik allgemeinverbindliche Regeln im Markt, an die sich alle halten müssen. Leider haben in der Vergangenheit sowohl der VMMO wie auch der SMP in der Politik immer gegen solche Regeln lobbyiert. Das war kurzsichtig und rächt sich in der jetzigen Situation. 

Der angezeigte Sinneswandel lässt jedoch Hoffnung aufkeimen, dass jetzt ernsthaft und zielorientiert der Umbau der Milchpreisgestaltung angegangen wird. BIG-M hofft, dass auf diese Worte nun auch Taten folgen werden. In diesem Zusammenhang wird es auch nötig, über die personelle Zusammensetzung der Produzentenvertretung nachzudenken.

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