Endlich Ordnung im Milchmarkt!?


Morgenröte für die Milchbäuerinnen und Milchbauern: Die Lager an Magermilchpulver, welches in den Jahren 2015 bis 2017 während der Milchkrise in der EU eingelagert worden ist, sind leer. Während mehr als zwei Jahren hat das Räumen dieser enormen Lager auf der ganzen Welt einen Milchpreisanstieg verhindert. Als Folge des schlechten Milchpreises und des Hitzesommers sind in der Schweiz seit Oktober 2018 die Milcheinlieferungen deutlich unter dem Vorjahr. Für Stefan Kohler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch BOM sind nun die Voraussetzungen gegeben, dass in der Schweiz der Milchpreis steigen kann. Jetzt wäre der richtige Moment, denn Mitte bis Ende Juni gehen zehntausende von Kühen auf die Alpen, wo ihre Milch zu Alpkäse verarbeitet wird. Die produzierte Milchmenge ist daher in den Sommermonaten eher knapp.

Für die Geschäftsleitung der Migros gelten aber alle diese Fakten nichts. Diese Woche hat sie den Direktlieferanten des Migros-Betriebes ELSA mitgeteilt, dass der Milchpreis per 1. Juli 2019 um 3 Rappen gesenkt wird! Mit diesem Schritt demonstriert die Migros mit aller Deutlichkeit, dass der Milchpreis nicht das Resultat von Angebot und Nachfrage ist, sondern dass er die logische Konsequenz der Machtverteilung im Milchmarkt ist.

BIG-M hat dies bereits mehrfach angeprangert. Seit Jahren änderte das aber nichts, denn die Schweizer Milchbauern sind wegen den fehlenden Milchkaufverträgen gezwungen, bei schlechten Milchpreisen auf Teufel komm raus zu produzieren was die Kühe hergeben. Und wenn die Milch unabhängig von der Nachfrage einfach abgeliefert wird, dann kann eben der Abnehmer den Preis nach seinem Willen diktieren. Daran ändert sich rein gar nichts, auch wenn die Milchproduzenten noch so lautstark aufbegehren. Der heutige Milchpreis ist eben das Resultat der Machtverteilung im Milchmarkt.

Eine kleine Hoffnung besteht allerdings: Am kommenden Donnerstag, 27. Juli behandelt die WAK Ständerat drei Kantonsinitiativen aus der Romandie. Diese verlangen eine klare Regelung des Milchmarktes, so dass das Angebot auf die Nachfrage abgestimmt ist. Der Nationalrat hat diesen Initiativen zugestimmt. Wird sich der Ständerat durchringen können und die dringen notwendigen Leitplanken im Milchmarkt endlich setzen?

BIG-M wird genau hinschauen!

Für nähere Auskünfte:
Martin Haab, Präsident BIG-M 079 236 84 11
Werner Locher, Sekretär BIG-M 079 737 11 64

Mit freundlichen Grüssen 
BIG-M

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