Beim Käse wird gerne reguliert, nur bei der Milch nicht…

Der Käsemarkt lässt sich grob in 3 Segmente teilen:
1. Das Qualitätssegment. Hier sind jene Käsesorten, bei welchen eine klare Mengeregulierung angewandt wird: Nur soviel produzieren wie man verkaufen kann. Sofern diese Sorten nicht durch billige Schweizer Imitate (Wie beim Emmentaler mit dem Switzerland Swiss) kanibalisiert werden, bleibt die Wertschöpfung hier für alle Beteiligten gut.

2. Das No-Name-Käse-Segment in Konkurrenz zu den Importen. Der Preis dieses Käses ist abhängig vom Preis in der EU. Diese Käser erwähnen das auch bei jeder Gelegenheit. (BIG-M fragt sich allerdings, warum denn die Vertreter dieser Käsereien sich nicht im EMB engagieren wollen, denn das EMB setzt sich als einzige grosse europäische Milcherzeugerorganisation für bessere Preise in der EU ein)

3. Und dann ist da noch das Segment der „Regulierungskäse“. In diesem Segment werden Milchüberschüsse zu Dumpingpreisen in Form von Käse wie vor 25 Jahren im Ausland entsorgt. Auch dieses Jahr sind bereits wieder über 400 Tausend Kilo Halbhartkäse zu einem Preis von weniger als Fr. 3.- pro Kilo in Italien entsorgt worden. An diesen Mengen verdienen die Milchviehbetriebe rein gar nichts. Zusätzlich wird hier noch Steuergeld für die Verkäsungszulage vernichtet. Dieser Unsinn wäre nicht nötig, wenn die Milchbranche zu einem Mengenmanagement verpflichtet würde, bei welchem solche Überschüsse gar nicht gemolken würden.

Die Käsebranche tut sich offensichtlich sehr schwer mit dem ab 1. September geltenden Nachhaltigkeitszuschlag. Der Grund liegt vor allem in der falschen Strategie einzelner Käsereien, für welche klar gilt: Menge vor Preis. Wenn nun die Käser plötzlich im Zusammenhang mit dem Nachhaltigkeitszuschlag Forderungen stellen, ist das unverständlich. Zuerst müssten sie doch dafür besorgt sein, dass in der Schweiz nur soviel Milch auf den Markt kommt, wie verkauft werden kann. Dies wird aber erst möglich, wenn im Milchmarkt klare Vorgaben zur Menge umgesetzt werden. BIG-M hat den Glauben leider verloren, dass die Branche sich dazu zusammenraufen kann. Diese dringend notwendigen Leitplanken muss die Politik vorgeben.

Mit kämpferischen Grüssen 
BIG-M

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