Verkehrte Welt: Die Menge sinkt und der Milchpreis auch!

Was BIG-M schon länger befürchtet und im letzten Newsletter thematisiert hat ist eingetreten: Die Nachfolgelösung des Schoggigesetzes ist für die Bauern alles andere als ein Nullsummenspiel! In den meisten Milchgeldabrechnungen vom Januar ist der Preis zwar „nur“ um viereinhalb Rappen tiefer als im Dezember. Diese viereinhalb Rappen werden vom Milchkäufer in den Fonds „Rohstoffausgleich“ einbezahlt. Für die Mooh Lieferanten kommt’s nun aber knüppeldick: Der Milchpreis beim grössten Milchhändler der Schweiz sinkt im Februar um weitere zweieinhalb Rappen auf 48 Rappen pro Kilo Milch!!! Eigentlich müsste der Milchpreis gegenüber dem Februarpreis vom Vorjahr steigen, da die Milcheinlieferungen markant tiefer sind als vor einem Jahr. Emmi meldet für diesen Januar ein Minus von 6% bei den Milcheinlieferungen.

Siehe auch https://www.schweizerbauer.ch/politik–wirtschaft/kampf-um-milchpreis/milcheinlieferungen-deutlich-tiefer-47627.html

Auch im umliegenden Ausland sind die Milcheinlieferungen tiefer. Die Preissenkung begründet Mooh mit zunehmendem Druck auf den Milchpreis, weil die Preisdifferenz zur EU grösser geworden sein. Dass der Mengenrückgang in der EU nicht zu einem Anstieg des Milchpreises für die EU Bauern geführt hat ist eine Tatsache, welche das European Milkboard EMB seit Monaten scharf kritisiert. Hüben wie drüben: Auch in der EU werden die Milchkaufkonditionen von den grossen Milchkonzernen diktiert.

Zwischen unserem Milchpreis und dem von den BOM festgelegten A Richtpreis liegen mittlerweile 10 bis 20 Rappen Differenz. Da werden Abzüge für „Milchabholung“, „Preiskorrektur Milchgeldzulage“, „Marktabzüge“, „Betriebskosten SMP“ usw. gemacht. Wo der effektive A-Preis liegt wissen nur die Geschäftsführer der Milchkäufer. Gibt es Preisunterbietungen im A Segment? Finden Querfinanzierung statt, weil man noch überschüssige Milch abschreiben muss? Es gibt keine C Milch mehr, wird diese nun im B Segment verscherbelt? 

Transparenz ist im Milchmarkt ein Fremdwort. Es ist nach wie vor völlig unklar, welche Wege überschüssige Milch nimmt. Diese Milch dürfte eigentlich gar nie produziert werden. Die Branche hat es in den vergangenen 10 Jahren versäumt, dieses Problem aus der Welt zu schaffen. BIG-M hat keine Lust weiter zuzuschauen, wie weitergewurstelt wird

Mit kämpferischen Grüssen 
BIG-M

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