Jungen Milchbauern fehlt die Perspektive

Warum wollen viele Jungbauern nicht in die Milchproduktion investieren? BIG-M hat ja immer darauf hingewiesen, dass die BOM vor diesem Problem die Augen verschliesst. Dieses Problem wird solange andauern, bis die Ursache in diesem Gremium erkannt ist.  Wer das Interview mit BOM Präsi Hegglin im  „Schweizerbauer“ vom 8.10. gelesen hat muss feststellen, dass dies immer noch nicht der Fall ist. Auf die entsprechende Frage sagt Heggli: „In den letzten Jahren sind die Preise stetig gestiegen, so konnten wir von der Milchbranche der jungen Bauerngeneration auch ein Zeichen setzen.“

BIG-M fragt sich, was das für ein Zeichen ist, welches die Jungbauern ermutigen soll: Explodierende Kosten auf den Höfen und ein Bitzeli mehr Milchpreis? Leider ist das die Realität. Die Branche setzt seit ihrem Bestehen einen Richtpreis fest, welcher von der Marktmacht der Detailhändler und Verarbeiter dominiert wird. Man kann es auch so sagen: Der Richtpreis wird dort festgesetzt, wo er  von den grossen Milchverarbeitern und Detailhändler noch toleriert wird. Und in neuester Zeit   beschliesst die Branche stetig neue, kostentreibende Auflagen, damit sich der Handel mit Greenwashing besser positionieren kann. Die Kosten der Bauern interessiert sie dabei nicht. Die BOM hat bis heute auch keine Vollkostenrechnung für die Milchproduktion erstellt oder sich der bestehenden Vollkostenrechnung des BBNZ Hohenrain angenommen. 

Was soll das für eine Perspektive für Jungbauern sein, welche Hegglin anspricht? Die Unsicherheiten bleiben bestehen, denn  auch die Milchviehbetriebe sind darauf  angewiesen , dass sie ihre Kosten decken können. Trotz der leicht gestiegenen Milchpreise sind  aber sehr viele Betriebe auch im heute günstigen Marktumfeld nicht in der Lage, kostendeckend zu produzieren, weil der Milchpreis zu tief ist. Sie leben von der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird. Dieses „Modell“ ist aber nicht nachhaltig. Herr Hegglin: Nehmen sie ihre Verantwortung ernst und reden sie den Milchverarbeitern und dem Handel ins Gewissen! Wenn diese weiterhin unsere Milch wollen, müssen sie ihre Strategie so anpassen, dass ein kostendeckender Milchpreis bei den Höfen ankommt!

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