Milchpreismisere: Den Hebel am richtigen Ort ansetzen!

Leider geht auch dieses Jahr zu Ende, ohne dass das dringendste Problem der Milchwirtschaft angegangen worden ist: Die völlig ungenügende Entlohnung der Arbeit, welche in der Milchviehhaltung anfällt. Um diesen Missstand  zu beheben, muss der Hebel jetzt an zwei Orten angesetzt werden. Erstens:  Die Milchproduzenten müssen im Markt auf Augenhöhe über Menge und Preis verhandeln können. Bisher hat sich die Branchenorganisation Milch BOM nicht auf einen verbindlichen Milchkaufvertrag einigen können , in welchem Preis (in Rp/KG) und Menge (in Kg) geregelt werden. Ohne vertragliche Mengenabmachungen bleiben die Produzenten Restgeldempfänger.

Zweitens: In der BOM herrscht Einigkeit darüber, dass unser Milchpreis stark vom Milchpreis in der EU abhängig ist. Können wir den beeinflussen? Ja! Es gibt eine europäische Organisation, das European Milkboard EMB, welches seit Jahren für Rahmenbedingungen im Milchmarkt  kämpft, welche die Voraussetzung für kostendeckende Milchpreise in Europa sind. Dazu gehören u. a. Grenzschutz und Mengenregelung. Aus der Schweiz sind Uniterre und BIG-M Mitglied beim EMB. Warum engagieren sich keine traditionellen Schweizer Milchverbände im EMB?  Einige sind Mitglied im europäischen Bauernverband COPA. Dieser beteuert bis heute, dass die europäische Landwirtschaft auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sein muss und darum ihre Kosten senken muss. Wenn dann aber plötzlich Gelder gestrichen werden oder neue Auflagen kommen, wird (wie aktuell in Deutschland)  laut protestiert. Das EMB hingegen fordert, dass steigende  Kosten  in der Milchproduktion aber auch gestrichene Direktzahlungen vom Markt ausgeglichen werden müssen.

Der irische Milchbauernverband ICMSA ist Mitglied im EMB seit der Gründung. Unser Dachverband SMP steht leider abseits. Für BIG-M Sekretär Werner Locher ist das unlogisch: “Warum bringt sich die SMP da nicht ein, wenn der europäische Milchpreis einen so grossen Einfluss auf den Schweizer Milchpreis hat?   Die Bäuerinnen und Bauern in unserem Land warten auf eine Erklärung.“  BIG-M lädt jedenfalls die SMP ein, an der nächsten Versammlung des EMB mit einer Delegation als Gast teilzunehmen und danach zu entscheiden, ob eine Mitgliedschaft nicht doch sinnvoll wäre.

Mit den besten Wünschen für 2024 BIG-M

2 Antworten auf „Milchpreismisere: Den Hebel am richtigen Ort ansetzen!“

  1. Der BIG_M Skretär Werner Locher sagt es im Beitrag richtig; warum triit Die SMP nicht dem EMB bei, da dieser angeblich einen so grossen Einfluss auf den CH-Milchpreis hat

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