Politisches Engagement fordert

In den kommenden Monaten werden die Weichen für die Landwirtschaft in der Schweiz neu gestellt: Die Sieger der Parlamentswahlen, die Grünen und die Grünliberalen, haben angekündigt, dass sie in Sachen Umwelt und Klimapolitik konkrete Ergebnisse anstreben. Dies wird sich auch in der Ausgestaltung der Agrarpolitik 22+ niederschlagen. Zudem stehen in absehbarer Zeit Volksabstimmungen über ein generelles Pestizidverbot und ein Verbot der Massentierhaltung an.

„Politisches Engagement fordert“ weiterlesen

Propaganda für aktuelle Agrarpolitik?

Die Forschungsanstalt Agroscope hat diese Woche die neusten Auswertungen der landwirtschaftlichen Buchhaltungen kommuniziert. Auch dieses Jahr tönte dieser Bericht verdächtig nach einem Werbespot für die Agrarpolitik des BLW! Die Einkommen sind gegenüber dem letzten Jahr gestiegen, heisst es. Doch genau das stimmt nur zum Teil. Bei den Milchproduzenten ist das nämlich in weiten Bereichen nicht der Fall, das Aushängeschild der Schweizer Landwirt gehört je länger je mehr zu der am schlechtesten verdienendsten Sparte.

„Propaganda für aktuelle Agrarpolitik?“ weiterlesen

Endlich Ordnung im Milchmarkt!?


Morgenröte für die Milchbäuerinnen und Milchbauern: Die Lager an Magermilchpulver, welches in den Jahren 2015 bis 2017 während der Milchkrise in der EU eingelagert worden ist, sind leer. Während mehr als zwei Jahren hat das Räumen dieser enormen Lager auf der ganzen Welt einen Milchpreisanstieg verhindert. Als Folge des schlechten Milchpreises und des Hitzesommers sind in der Schweiz seit Oktober 2018 die Milcheinlieferungen deutlich unter dem Vorjahr. Für Stefan Kohler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch BOM sind nun die Voraussetzungen gegeben, dass in der Schweiz der Milchpreis steigen kann. Jetzt wäre der richtige Moment, denn Mitte bis Ende Juni gehen zehntausende von Kühen auf die Alpen, wo ihre Milch zu Alpkäse verarbeitet wird. Die produzierte Milchmenge ist daher in den Sommermonaten eher knapp.

„Endlich Ordnung im Milchmarkt!?“ weiterlesen

Beim Käse wird gerne reguliert, nur bei der Milch nicht…

Der Käsemarkt lässt sich grob in 3 Segmente teilen:
1. Das Qualitätssegment. Hier sind jene Käsesorten, bei welchen eine klare Mengeregulierung angewandt wird: Nur soviel produzieren wie man verkaufen kann. Sofern diese Sorten nicht durch billige Schweizer Imitate (Wie beim Emmentaler mit dem Switzerland Swiss) kanibalisiert werden, bleibt die Wertschöpfung hier für alle Beteiligten gut.

„Beim Käse wird gerne reguliert, nur bei der Milch nicht…“ weiterlesen

Weltpremiere im Kampf um einen fairen Milchmarkt.

Zum ersten Mal in der Geschichte findet  am Mittwoch, 10. April in Brüssel eine gemeinsame Kundgebung von europäischen und afrikanischen Milchbauern statt. Auslöser ist die uneinsichtige Agrarpolitik , welche immer noch an die Zukunft der liberalisierte Milchmärkte glaubt. Sie ignoriert seit Jahren, dass diese Politik nur den Molkereien und dem Handel nützt, die bäuerliche Milchproduktion bei uns und in den ärmsten Ländern dabei aber zugrunde gehen. Eine zügellose Milchproduktion in Europa ist nur möglich, weil die entstehenden Überschüsse in andere Länder abgeschoben werden können. Mit verheerenden Folgen für die dortigen Milchbauern. Die Schweizer Milchwirtschaft macht es ebenso: Butter für 3 Franken pro Kilo oder Halbhartkäse für weniger als 2.50 pro Kilo zu exportieren ist eine Schande. Es ist darum klar, dass an der Kundgebung in Brüssel auch eine kleine Delegation von Schweizer Bauern mitmarschieren wird.

„Weltpremiere im Kampf um einen fairen Milchmarkt.“ weiterlesen

Petition für fairen Milchmarkt gestartet

Der Milchpreis in der Schweiz ist auf einem absoluten Tiefststand angelangt: Nicht einmal mehr 50 Rappen erhalten die Produzenten von Industriemilch. Ein Preis wie vor 60 (!) Jahren. Wie ein Hohn tönt es, dass die Branchenorganisation den Richtpreis bei 68 Rappen auch weiterhin belassen hat. Zwischen diesen zwei Preisen liegen Welten! Die Differenz von 4,5 Rappen ist erklärbar – sie geht auf die Schoggigesetz-Nachfolgeregelung zurück. Der ganze Rest ist intransparent bis zum geht nicht mehr! Das muss endlich beendet werden.

„Petition für fairen Milchmarkt gestartet“ weiterlesen

Eine Agrarpolitik für die Lebensmittelindustrie

Die abgetretene Bundesrätin Leuthard, welche von 2006 bis 2010 auch Schweizer Agrarministerin war, wurde gemäss Sonntagszeitung von den Grossverteilern Migros und Coop, welche 75% des CH Detailhandels beherrschen, als künftige Verwaltungsrätin umworben. Das Rennen hat Coop gemacht. Dieser „Jobwechsel“ erinnert BIG-M an den Jobwechsel von Alt Bundesrat Josef Deiss. Dieser war von 2003 bis 2006 Agrarminister. Nach seinem Rücktritt aus der Landesregierung nahm er Einsitz in den VR des grössten Milchverarbeiters EMMI. Unter diesen beiden Magistraten stand das Bundesamt für Landwirtschaft unter der Leitung von Direktor Manfred Bötsch. Dieser wechselte nach seinem Rücktritt zur Migros und wurde dort Leiter Direktion Nachhaltigkeit.

„Eine Agrarpolitik für die Lebensmittelindustrie“ weiterlesen

Verkehrte Welt: Die Menge sinkt und der Milchpreis auch!

Was BIG-M schon länger befürchtet und im letzten Newsletter thematisiert hat ist eingetreten: Die Nachfolgelösung des Schoggigesetzes ist für die Bauern alles andere als ein Nullsummenspiel! In den meisten Milchgeldabrechnungen vom Januar ist der Preis zwar „nur“ um viereinhalb Rappen tiefer als im Dezember. Diese viereinhalb Rappen werden vom Milchkäufer in den Fonds „Rohstoffausgleich“ einbezahlt. Für die Mooh Lieferanten kommt’s nun aber knüppeldick: Der Milchpreis beim grössten Milchhändler der Schweiz sinkt im Februar um weitere zweieinhalb Rappen auf 48 Rappen pro Kilo Milch!!! Eigentlich müsste der Milchpreis gegenüber dem Februarpreis vom Vorjahr steigen, da die Milcheinlieferungen markant tiefer sind als vor einem Jahr. Emmi meldet für diesen Januar ein Minus von 6% bei den Milcheinlieferungen.

„Verkehrte Welt: Die Menge sinkt und der Milchpreis auch!“ weiterlesen

Die Lage der Milchbauern zum Jahreswechsel

Die Uneinigkeit der Schweizer Milchbauern hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Im Thurgau fordern 60 Bauern ihre über Jahre unfreiwillig entrichteten Verbandsabgaben zurück. Der Thurgauer Milchproduzentenverband soll 2 Millionen zurückzahlen. Dieses Beispiel steht stellvertretend für die Situation bei den Milchproduzenten. Landauf landab schimpfen die Milchbauern über ihre Verbandsvertretungen. Und die, die nicht schimpfen bleiben Milchverbandsversammlungen fern. Dies ist die logische Konsequenz ihrer Ohnmacht im Milchmarkt.

„Die Lage der Milchbauern zum Jahreswechsel“ weiterlesen

Mehr Milchgeld wäre möglich!

Die Grünfütterung der Milchkühe geht langsam zu Ende. Spatestens jetzt fangen die Bauern an zu rechen, für wieviele Kühe der Futtervorrat diesen Winter reicht. Die Anzahl der Schlachtkühe steigt nun an. Der Preis ist in der vergangenen Woche bereits markant gefallen. Im Spätherbst steigen aber auch die Anzahl Abkalbungen. Die Preise für dreiwöchige Tränkkälber ist ebenfalls deutlich rückläufig. Die Importe von Heu und Luzerne haben bis Ende August gegenüber dem Vorjahr um 60 000 Tonnen zugenommen, doch diese Importe kosten. Die Bauern sind in der Falle: Futterzukaufen ist teuer, Kühe verkaufen bringt wenig ein. Und der Milchpreis?

„Mehr Milchgeld wäre möglich!“ weiterlesen