Der Milchpreis in der EU steigt – dies hat auch Auswirkungen auf die Schweiz

Seit einigen Monaten steigt der Rohstoffwert der Milch in der EU an. Dies zeigt sich am Kieler Rohstoffwert Milch, welcher im November bei 51.5 Cent oder rund 54 Rappen lag. Leider geht es unseren europäischen Berufskollegen nicht anders als uns. Der Rohstoffwert in Deutschland ist in den letzten 3 Monaten um 35% gestiegen. Unsere Deutschen Kollegen vom BDM haben aber mitgeteilt, dass der Milchpreis für die Bauern praktisch unverändert im Bereich von 32 Cent liege.

Der Fond Rohstoffverbilligung der Branchenorganisation Milch BOM hat die Aufgabe, den exportierenden Unternehmen die Schweizer Milch zu verbilligen. Konkret sollte die Differenz zwischen dem Kieler Rohstoffwert und dem A-Richtpreis der BOM ausgeglichen werden. Die Verbilligung darf aber maximal 25 Rappen pro kg Milch betragen. Dies führte bisher dazu, dass die restliche Differenz den Bauern in sogenannten <<vertikalen Abzügen>> direkt vom Milchpreis abgezogen wurde.

Bei der letzten Anpassung des Fonds Reglementes forderte BIG-M daher, dass nur Unternehmen zum Bezug der Fonds-Gelder berechtigt sind, welche auch den Richtpreis der BOM einhalten. Die Produzentenvertreter in der BOM erachteten dies aber als nicht notwendig und stimmten dem erneuten Einzug und der Umverteilung der 0.9 Rappen aus dem Fonds Regulierung in den Fonds Rohstoffverbilligung kampflos zu.

Mit dem stark gestiegenen Kieler Rohstoffwert gibt es nun eine unerwartete Situation. Der errechnete Fonds-Beitrag pro kg Milch ist nun weniger als der maximale Betrag von 25 Rappen. Damit muss nun gemäss Reglement der Beitrag aus dem Fonds gekürzt werden. Da der Durchschnitt von 2 Monaten betrachtet wird, muss diese Kürzung der Beiträge ab Januar 2022 (Basis November und Oktober) umgesetzt werden. BIG-M fordert, dass die ab Januar frei werdenden Mittel bei den Bauern nicht mehr eingezogen werden! Die Milchproduzenten mussten ungerechtfertigt die Differenz bei einer Kürzung der Beiträge wegen einer zu grossen Differenz bezahlen. Es ist daher nicht mehr als fair, wenn nun bei einer tieferen Differenz die Bauern den Rest behalten können.

Weiter fordert BIG-M (erneut), dass ebenfalls ab Januar nur noch diejenigen Unternehmen Gelder aus diesem Fond bekommen, welche den Richtpreis der BOM einhalten. Ein Ausgleich, welcher höher als die Differenz ist, ist schlicht und einfach Diebstahl. Es ist für BIG-M unverständlich, dass sich die Produzentenvertreter im Herbst nicht für diese Regelung eingesetzt haben. Wenn sie dies jetzt immer noch nicht tun, wird es unumgänglich, die Vertretung der Milchproduzenten in der BOM neu zu diskutieren!

BIG-M erwartet nun endlich Taten, um den weiteren Rückgang der Milchviehbetriebe abzubremsen ! 

Mit kämpferischen Grüssen 
BIG-M

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